Cookie Einstellungen

BAUTÄTIGKEIT

BAUTÄTIGKEIT

BAUTÄTIGKEIT

Baugenehmigungen

Ohne Baugenehmigung kein Wohnungsbau – deshalb gab der Anstieg der Genehmigungszahlen zwischen 2019 und 2021 Grund zu Hoffnung, die Wohnungsknappheit könnte sich bald entschärfen. Doch bereits 2022 stellte sich eine Trendwende ein, gefolgt von noch schwierigeren Jahren: 2023 sanken die Genehmigungszahlen um 27 Prozent, 2024 um weitere 17 Prozent. Die Kombination aus immer weiter steigenden Baukosten und weiterhin relativ hohen Bauzinsen verringert die Rentabilität von Wohnungsbauinvestitionen und erschwert Privathaushalten die Finanzierung. Laut Prognosen des ifo-Instituts ist in den kommenden Jahren allenfalls mit einem leichten Anstieg der Baugenehmigungen zu rechnen.

2_Genehmigung_Wohnung25

Baugenehmigungen nach Gebäudeart

2_Genehmigung_Wohnung_EFH25

Im vergangenen Jahr wurden rund 20,3 Prozent weniger Baugenehmigungen für Ein- und 11,3 Prozent für Zweifamilienhäuser erteilt als noch 2023. Zur Erklärung dieses anhaltend deutlichen Rückgangs gehört, dass diese beiden Gebäudearten mehrheitlich von Privatpersonen errichtet werden und diese besonders sensibel auf die unverändert hohen Baukosten und anspruchsvollen Finanzierungsbedingungen reagieren. Angehende Selbstnutzer können sich den Neubau eines Eigenheims kaum mehr leisten. Eine vergleichbare Entwicklung zeigt auch der Mehrfamilienhausbau mit einem Minus von 19,7 Prozent.

Fertigstellungen im Wohnungsbau

Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen ist im Jahr 2024 um gut 14 Prozent auf 251.900 eingebrochen. Damit schlägt der Rückgang der Genehmigungen nun mit etwas Zeitverzögerung auf das Angebot an Wohnraum durch: Es wächst nicht so stark wie nötig. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) schätzt den jährlichen Neubaubedarf für den Zeitraum 2023 bis 2030 auf rund 320.000 Wohnungen. Überproportional fiel der Rückgang der Fertigstellungen mit einem Minus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei den Ein- und Zweifamilienhäuser aus. Die Zahl der neuen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern schrumpfte um gut 13 Prozent.

2_Fertigstellungen25

Fertigstellungen (lange Reihen)

In der Legende können Sie einzelne Segmente durch Maus-Klick aktivieren oder deaktivieren.
Nutzen Sie die Zoom-Funktion für eine Detailansicht (mit gedrückter linker Maus-Taste einen Zeitabschnitt markieren).

Wohnungsbaufertigstellungen Gesamt (in Tausend)

Quelle: Statistisches Bundesamt

Wohnungsbaufertigstellungen in Westdeutschland (in Tausend)

Quelle: Statistisches Bundesamt

Wohnungsbaufertigstellungen in Ostdeutschland (in Tausend)

Quelle: Statistisches Bundesamt

Fertigstellungen in Europa

2_Wohnungsneubau_Europa25

Fertigstellungen in Europa (lange Reihe)

In der Legende können Sie einzelne Segmente durch Maus-Klick aktivieren oder deaktivieren.
Nutzen Sie die Zoom-Funktion für eine Detailansicht (mit gedrückter linker Maus-Taste einen Zeitabschnitt markieren).

Wohnungsneubau in Europa - fertiggestellte Wohnungen je 1.000 Einwohner

* Prognose

Quelle: Euroconstruct/ifo

Teures Bauen

Lag der Anstieg der Baukosten in den zurückliegenden Jahren im zweistelligen Bereich und somit deutlich über der allgemeinen Teuerungsrate, ist der Abstand mittlerweile nicht mehr so groß. In einzelnen Bereichen wie z. B. Maurerarbeiten, Zimmer- und Holzbauarbeiten oder auch Betonarbeiten sogar darunter. Anhaltend teuer sind Elektro-, Sicherheits- und informationstechnische Anlagen. Die Teuerung bei Heiz- und Warmwasseranlagen ist zwar nicht mehr so hoch wie noch zuletzt, beträgt aber immer noch 5,7 Prozent. Ursächlich dafür sind unverändert Kapazitätsengpässe auf dem Bau und gesetzliche Anforderungen wie das Gebäude-Energie-Gesetzt (GEG).

2_BaukostenTreiber25

Regionale Baukosten-Unterschiede

2_Kostenunterschiede_Neubau25

Es ist allgemein bekannt, dass Immobilienpreise stark vom Standort abhängen. Doch nicht nur die Bodenwerte variieren je nach Lage, auch die Baukosten zeigen ein ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle. Dabei lassen sich die typischen Preisunterschiede zwischen Stadt und Umland beim Bauland nicht eins zu eins auf die Baukosten übertragen. Steigende Materialpreise und höhere energetische Standards haben die Baukosten in den letzten Jahren deutlich in die Höhe getrieben. Mittlerweile bewegt sich die Preisspanne zwischen 1.983 und 3.029 Euro.